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Warum braucht KAIZEN eine Lean-Kultur ?

Überblick über die Kaizen Kultur

Kaizen stellt eine aus Japan stammende Philosophie dar, welche nach dem Zweiten Weltkrieg entwickelt wurde, da die damalige Wirtschaftslage eine Anpassung der geschäftlichen Konzepte an die Verhältnisse forderte. Gleichzeitig mussten aber die Ethik des Zens und die Mentalität des japanischen Volks mit in dieses Konzept einfließen und auch verinnerlicht werden. Kaizen wurde seitdem ständig weiterentwickelt, optimiert und an die jeweiligen Gegebenheiten angepasst. Das erfolgreiche Management-Konzept hat sich mittlerweile nicht nur im asiatischen Raum verbreitet, sondern findet in Zeiten der Globalisierung und des Wachstums immer mehr auch Zulauf in Europa und den USA. Kaizen ist die Anwendung verschiedener Prinzipien, ebenso wie die Implementierung einer vollständigen Kaizen-Kultur in den Arbeitsalltag und das jeweilige Unternehmen. Das Konzept setzt ganzheitlich im Unternehmen an verschiedenen Bereichen an und wirkt nachhaltig auf die Unternehmenskultur. Aus diesem Grund ist es wichtig, die verschiedenen Aspekte der Kaizen-Kultur zu beleuchten und die Notwendigkeit einer vollständigen Implementierung einer Kaizen-Kultur kenntlich zu machen.

Bedeutung und Ziele einer Kaizen Kultur

Aus der Wortbedeutung abgeleitet, kann man den Begriff schlicht mit einer Bestrebung, die eine Veränderung hin zum Guten vorsieht, übersetzen. Diese beinhaltet eine Aufforderung zum aktiven Handeln, um den Ist-Zustand positiv zu beeinflussen und einen besseren Zustand als den momentanen zu erreichen. Die Veränderungen durch die Kaizen-Kultur betreffen im Unternehmen jede Etage, von der Führungsebene bis zu der kleinsten, operativen Einheit. Jeder sollte dabei durch kleinere Schritte und Veränderungen die Qualität der eigenen Arbeit ergebnis- und ressourcenorientiert verbessern. Dazu gehört das eigene Handeln kritisch in einem kontinuierlichen Prozess zu hinterfragen – ein weiteres Prinzip des Kaizens. Die Philosophie ist keine einmalige Aktivität, sondern sollte als Kaizen-Kultur dauerhaft in den Alltag integriert werden, um erfolgreich zu sein. Kaizen lebt folglich nicht von Ideen zu großen, spontanen Veränderungen, sondern operiert in kleinen Schritten, die gegebenenfalls wieder rückgängig gemacht werden können, falls diese zu keiner Verbesserung führen. Qualität, als eines der wichtigsten Ziele, steht im Vordergrund und wird in der Praxis Schritt für Schritt erzielt. Ebenfalls gehört zu den Verbesserungen eine Standardisierung der Arbeitsvorgänge, damit keine unnötigen Ressourcen und Arbeitskräfte verbraucht werden, sondern diese gezielt an den benötigten Stellen eingesetzt werden. Dies geht bei einer Kaizen-Kultur mit einer Vermeidung bzw. Reduzierung von Verschwendung einher und dem Erkennen und Beseitigen von Schwachstellen. Denn auch hier setzt eine ganzheitliche Kultur an: Das Erkennen und Analysieren von Problemen, um diese systematisch zu lösen. Kaizen versteht Verschwendung dabei differenziert z. B. durch Überproduktion, Bestände oder Fehler hervorgerufen. Gesetzt wird bei der Kaizen-Kultur auf das kreative Potenzial jedes Einzelnen. Der Mensch steht im Mittelpunkt von Kaizen, um nicht nur die Qualitätssicherung zu gewährleisten, sondern auch Kosten langfristig zu senken und die Zeiteffizienz zu steigern.

Die Säulen der Kaizen-Kultur

Kaizen ist eine Philosophie, die in jeden Bereich eindringt, die jedoch auf verschiedene Bereiche und Aktivitäten zusammengefasst werden kann. Die erste Säule der Kultur erstreckt sich auf die Bereiche der Logistik und der Strategie und umfasst vor allen Dingen generelle Unternehmensziele. Dabei soll die Kaizen-Kultur Anregungen für einen andauernden Fortschritt und zur Aufrechterhaltung der Motivation liefern. Die Motivation soll durch kleine, materielle oder immaterielle Reize, aufrecht erhalten werden und Mitarbeiter nicht nur leistungsorientierter werden lassen, sondern letztendlich auch Ergebnisse und Produkte verbessern. Im Vordergrund dieser Säule steht dabei die gesamte Optimierung des Unternehmenssystems in der Planung, Steuerung und Entscheidungsfindung. Die Gruppenorientierung spielt bei der zweiten Säule der Kaizen-Kultur eine wichtige Rolle. Voraussetzung für den Erfolg einer Gruppenarbeit ist die Unterstützung durch das Management, ebenso wie die Kooperationsbereitschaft der Mitarbeiter. Weiterhin sollen diese Gruppen in die vorhandene betriebliche Struktur eingebunden werden und die Delegation und Verantwortung von Aufgaben und untereinander an die Gruppen herangetragen werden. Ein Beispiel für eine solche Implementierung in der Kaizen-Kultur stellt der Qualitätszirkel dar. Dieser befasst sich vordergründig mit speziellen Problemen des Arbeitsplatzes. Neben diesen beiden Säulen beinhaltet die dritte Säule Personenorientierung, sie ist also individuell auf die Mitarbeiter zugeschnitten. Dabei wird den Mitarbeitern die Möglichkeit geboten, Angelegenheiten rund um ihren Arbeitsalltag anzubringen und mit anderen oder ganz für sich diese zu verbessern. Das Ziel dieser Säule in der Kaizen-Kultur ist es, die Motivation und auch das Verantwortungsbewusstsein jedes Einzelnen und untereinander zu fördern, da zum Mitdenken und zur kreativen Problemlösung angeregt wird. Die aktive Beteiligung am Unternehmensgeschehen und die systematische Verbesserung der Kommunikationsstrukturen tragen hierzu bei. Dies wirkt sich wiederum positiv auf das Verhältnis zwischen den Mitarbeitern, als auch zu den Führungskräften aus.
Die wichtigste Bedeutung kommt in diesem Prozess den Führungskräften zu, da zuerst in der Managementebene ein ausgedehntes Verständnis für die Kaizen-Kultur geschaffen werden muss, um den Grundstein für die nachfolgenden Hierarchiestufen zu legen.
Diese Säulen sollen nicht nur auf den Bereich der Produktion oder der Vermarktung übertragen werden, sondern finden überall dort Anwendung, wo es notwendig ist. Durch die Prinzipien und das Konzept wird eine gesamte Kultur angesprochen und verändert. Deshalb kann eine Kaizen-Kultur sich nicht nur auf Individuen beschränken, sondern muss als Unternehmensphilosophie gelebt werden. Diese wiederum muss aber bei dem Einzelnen anfangen und jedem verständlich und zugänglich gemacht werden. Das Konzept anzuwenden und erfolgreich zu implementieren, ohne ein vertieftes Verständnis für die eigene Unternehmenskultur und –ziele aufzubringen, funktioniert nicht.

Grenzen der Methoden und Regeln der Kaizen-Kultur

In der Praxis umfasst Kaizen verschiedene Methoden, Instrumente und Regeln, die je nach Eignung und Voraussetzung in verschiedenen Bereichen angewendet werden. Dabei sind besonders 5S/5A, Kanban, Just-in-Time, TQM und die Automatisierung zu nennen. 5S ist eine fünfstufige Herangehensweise des Lean Managements, die eine Neuplanung und auch eine Verbesserung von sicheren und standardisierten Arbeitsplätzen vorsieht. Kanban hingegen ist eine Methode zur Produktionsablaufsteuerung. Die einzelnen Methoden betreffen Bereiche der Entwicklung und Optimierung und haben unterschiedliche Grundsätze sowie Anforderungen. Generell wurde versucht, die Kaizen-Kultur in Regeln auszudrücken wie z.B. die zehn goldenen Kaizen Regeln oder die zehn Schritte im Kaizen-Prozess von Toyota. Beispiele sind die Suche nach der Kernursache durch das fünfmalige Fragen nach dem „Warum“ oder den Rat etwas sofort zu unterlassen, wenn es nicht passt. Diese Regeln können als Leitfaden verwendet werden, um einen ersten Eindruck der Kultur zu bekommen. Auch können sie handlungsanleitend für ein spezielles Problem oder für ein Brainstorming wirken, aber sie sollten keinesfalls 1 zu 1 in das jeweilige Unternehmen übertragen werden und genauso in der Unternehmenskultur verankert werden. Dies wiederum zeigt die Grenzen der Methoden und Regeln auf. Sie lassen sich alle unter dem Schirm der Kaizen-Kultur vereinen, die als übergeordnete Denkweise fungiert. Jedoch sind die Bemühungen um die verschiedenen Methoden, Techniken und Regeln nur ein Beitrag zum Erfolg, der rund 30% ausmacht, da diese ohne die Veränderung in der Führung und der Unternehmenskultur keine Früchte trägt. Das Ausschlaggebende ist die Denkweise aller zu beeinflussen. Ein professionelles Herangehen an einen solchen Prozess und eine solche Veränderung ist notwendig und kann vor allen Dingen ungenutztes Verbesserungspotenzial einfacher und schneller aufzeigen. Beratungsunternehmen im Bereich Kaizen haben oftmals geeignete Maßnahmen zum gezielten Einsatz der Methoden und Verbesserungswerkezeuge und legen Möglichkeiten des Kaizen Managements dar.

Kaizen-Kultur in Deutschland

Global ist Kaizen zwar bekannt, wird aber auch unterschiedlich verstanden und verschiedenen in den Kulturkreisen angewendet. Dies ergibt sich aus dem Selbstverständnis dieser Philosophie, denn das Konzept wird in asiatischen Räumen anders verstanden und umgesetzt, als in den westlichen Ländern. Kaizen ist in Deutschland aber noch auf dem Vormarsch und eher der Ausnahmefall. Dabei zählen schon Schritte wie die Weiterbildung von Mitarbeitern oder die Verbesserung der Produktionsanlagen als Bestandteil des Prozesses innerhalb einer Kaizen-Kultur. Eine Etablierung ist bspw. von Kaizen in Freiburg durch eine Unternehmensberatung im Schwarzwald besser möglich, um Elemente in den Köpfen besser zu verankern, als ein oberflächliches Befassen mit den Prinzipien, da deutschlandspezifische Faktoren nicht in den Grundprinzipien verankert sind. Dabei müssen unbedingt auch kulturelle Charakteristika sowie regionale Eigenschaften bei der Kaizen-Kultur berücksichtigt werden. Der Mensch und seine Potenziale stehen im Vordergrund und können auch nur bei einem umfassenden Verständnis zu dessen Kultur und Umweltsituationen zum Erfolg führen. Seminare und Workshops bieten die Chance für Mittelständler, nicht nur die Rahmenbedingungen von Kaizen zu erfahren, sondern diese werden auch durch die Praxisbeispiele der Kaizen-Kultur in Freiburg an diese herangeführt. Denn auch bei einer Beratung können sich Laien mit Experten austauschen und gegenseitig von dem Erfahrungsschatz profitieren. Erfahrene Berater einer Unternehmensberatung im Schwarzwald können dabei ein individuelles Programm erstellen, in dem Wachstumspotenziale, Verschwendungsherde sowie ein Kaizen-Profil aufgezeigt und erarbeitet werden können. Die Denkweise dieser außergewöhnlichen Philosophie lässt sich aus Erfahrung nicht von heute auf morgen in den Köpfen verankern und kann auch nicht in wenigen konkreten Schritten darstellen.

Fazit

Bei Kaizen geht es darum, das Konzept zu verstehen und unternehmensspezifische Möglichkeiten aufzudecken, weshalb es notwendig ist, von einer Kaizen-Kultur zu sprechen. Nicht nur die umfassenden Möglichkeiten und Varianten des Modells anzuwenden betont dieser Begriff, sondern vor allen Dingen das immense Potenzial, das dahintersteckt. Es werden viele verschiedene Aspekte, seien es soziale, wirtschaftliche oder kulturelle, unter einem Überbegriff zusammengefasst und verinnerlicht.